Kompetenzbasiertes Wissensmanagement
Während der Wissensmanagement-Tage in Stuttgart diskutierten die Teilnehmer1 mit Prof. Dr. Werner Sauter und mir über unser Konzept des kompetenzbasierten Wissensmanagements.
Hierbei wurde klar, dass es in vielen Unternehmen immer noch keine Verbindung zwischen Personalentwicklung, Kompetenzmanagement und Wissensmanagement gibt. Es werden immer noch Präsenztermine aus einem Standard-Schulungskatalog angeboten und in vielen Fällen weder geschaut, ob die Weiterbildung notwendig ist oder gar überprüft, ob und welchen Nutzen sie hat. Dann werden in der Organisationsentwicklung Kompetenzmodelle erarbeitet, die sich nur an der heutigen Unternehmensstrategie und den vorhandenen Prozessen orientieren. Es werden weder die Erfahrungen der Führungskräfte, noch der Mitarbeitern einbezogen. Diese Modelle hängen im luftleeren Raum und sind für die tägliche Arbeit nicht geeignet und schon gar nicht zukunftsorientiert. Die IT hat ein Wissensmanagement installiert, welches eher technikgetrieben ist. Die vorhandenen Rahmenbedingungen werden nicht berücksichtigt. Auch die notwendige Methodik und Didaktik von Wissensaufbau und Kompetenzentwicklung spielt keine Rolle.
Jede der oben beschriebenen Organisationseinheiten und handelnden Personen leisten hervorragende Arbeit innerhalb ihres „Zuständigkeitsbereiches“. Aber es findet keine übergreifende Koordination statt. Zum einen, weil man die Notwendigkeit nicht sieht und zum anderen, weil es immer noch die „Abteilungs- und Zuständigkeitsfestungen“ gibt.
Doch gerade diese Verknüpfung ist aus unserer Sicht überlebenswichtig für Unternehmen, um die Herausforderungen:
- Globalisierung – weltweite Wettbewerber und Kunden
- Industrie 4.0 – Verknüpfung von Maschine und Mensch
- Big Data – Vorsprung durch Wissen
- Fachkräftemangel – Kompetente Mitarbeiter finden und binden
- Reputation – Kunden bewerten / werten die Unternehmen
- ……..
erfolgreich im Sinne der Unternehmensstrategie und -ziele zu gestalten.
Wenn Sie die Herausforderungen näher betrachten, geht es im Kern immer um Daten, Informationen, Analysen, Erfahrungen, Kompetenzen und die handelnden Mitarbeiter.
Die Mitarbeiter, welche sich schnell auf neue Situationen einstellen und diese selbstorganisiert und kreativ lösen, machen den Unterschied aus.
Das im Unternehmen vorhandene Wissen und die Kompetenzen der Mitarbeiter sind der kritische Engpass. Diese müssen dokumentiert und unternehmensweit allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Diesen wichtigen Veränderungsprozess anzustoßen und mit allen notwendigen Ressourcen zu versorgen ist die Aufgabe der Geschäftsleitung. Sie ist nicht nur verantwortlich für die Unternehmensstrategie, sondern insbesondere für deren Umsetzung.
Die Shareholder werden in Zukunft nicht nur darauf schauen, wie gut die Strategie ist, sondern wie nachhaltig und effektiv diese in den Unternehmen umgesetzt wird. Dazu ist ein kompetenzbasiertes Wissensmanagement unumgänglich!
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1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Schreibweise für die entsprechenden Beiträge gemeint ist.