Tiere wie der Lachs wissen instinktiv was er fressen muss, wie er sich schützen kann oder wohin er schwimmen muss. Bei uns Menschen ist es etwas anders. Wir lernen erst, was wir tun müssen oder lassen sollten. Doch WIE lernen wir?
Drei große Forscher fallen direkt ein, wenn es um das Lernen geht: Pawlow, Skinner und Banduras.
Verhalten verstärken
Wir können uns die Forschungsergebnisse dieser Männer beim Lernen helfen? Pawlow fand heraus, dass ein Hund so konditioniert werden kann (klassische Konditionierung), dass er sobald er einen Ton hörte, dies mit Futter verband und es bei den Tieren zu erhöhtem Speichelfluss kommt. Dieses Ergebnis ist Übertragbar auf viele andere Reaktionen auf viele andere Reize bei vielen anderen Organismen. Vom Regenwurm, Fischen, Hund, Affe, bis zu uns dem Menschen. Wir können dieses Wissen nutzen bei Kindern, die sich vor Autos auf der Straße in Acht nehmen sollen. Dieses Wissen wird heute genutzt um beispielsweise Drogenabhängigen zu helfen. Diesen wird geraten sich von Menschen, Ort die sie mit Drogen in Verbindung bringen fernzuhalten, da dort das Verlangen nach Drogen verstärkt werden. Sie verbinden diese Orte und Menschen mit den ekstatischen Zuständen durch Drogen.
Fazit für uns: Wir sollten erwünschtes Verhalten mit angenehmen Reaktionen verbinden. Unerwünschtes wiederrum sollten wir hemmen indem wir keine Bedürfnisbefriedigung zulassen.
Lernen auf Grund von Belohnungen
Versuchen Sie einem Hund beizubringen „bei Fuß“ zu gehen oder einem Kind Manieren bei zubringen, können Sie die Erkenntnisse von Burrhus F. Skinner nutzenn. Er entdeckte, dass positive oder negative Konsequenzen, Verhalten verändern. Eine Maus wiederholt ihr Verhalten (die Betätigung eines Hebels), wenn sie dafür Nahrung oder Wasser erhält. Eine andere Maus die Stromschläge mit dem Betätigen des Hebels auslöste, betätigte den Hebel nicht mehr. Er fand somit heraus, dass eine Reaktion mit einer Konsequenz (verstärkender oder bestrafender Reiz) gekoppelt wird. Diese Erkenntnisse können wir uns in allen Lebenslagen zunutze machen. Im Beruf wird dieses genutzt um die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, produktiver zu arbeiten.
Aber Vorsicht: Unnötige Belohnungen können sich negativ auswirken und die intrinsische Motivation negativ beeinflussen. Beispielsweise wenn man Kindern eine Belohnung für eine Aufgabe verspricht, die ihnen bereits Spaß macht. In Versuchen zeigte sich das die Kinder danach, also wenn sie kein Geld mehr für das Spielen bekamen, weniger mit dem Spielzeug spielten als Kinder denen kein Geld geboten wurde.

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Lernen durch Beobachtung
Albert Bandura wies in mehreren Versuchen nach, dass wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Handlungen nachahmen, die nicht bestrafft werden. Und wir neigen dazu, Vorbilder nachzuahmen, die wir als uns ähnlich, als erfolgreich und als bewundernswert wahrnehmen. Dies hat den größten Erfolg, wenn das Vorbild auch tatsächlich das tut was es sagt. Häufig sagen jedoch Vorbilder, wie Führungskräfte oder Eltern, das eine und tun etwas ganz anderes. Für Führungskräfte bedeutet das: Seien Sie ein „ehrliches“ Vorbild. D. h. predigen Sie nicht, dass man sich kollegial verhalten soll, zeigen Sie entsprechendes Verhalten.
Durch dieses Wissen, der Konditionierung und des Nachahmens durch Beobachtung, können wir unser Lernen und unser Verhalten im Alltag beeinflussen. Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie ein „ehrliches“ Vorbild sind. Belohnen Sie Ihre Mitarbeiter, durch positives Feedback, nicht durch finanzielle Anreize!
Quellen:
Myers, D. G. (2008). Psychologie. Heidelberg: Springer
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