WERTvolle Organisationen schaffen WERTE

Werte sind die Grundlage von Kompetenz und damit der Performanz!

Werte sind Grundlagen unseres Zusammenlebens. Täglich leben und erleben wir sie. Unbewusst begleiten sie uns durch unseren Alltag. Im Allgemeinen Verständnis sind Werte, allgemeingültige Normen als Grundlage der Zusammenarbeit oder erstrebenswerte bzw. gute Eigenschaften und Konzepte von Überzeugungen.

Werte nur abbilden, predigen oder auch leben?

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Das Wertemanagement wurde bisher oft im Zusammenhang mit Compliance Regeln und Employer Branding untersucht. Wenn es jedoch um das Lernen geht, rücken sie bei uns in die Bedeutungslosigkeit. Denn Lernen hat mit Wissen, Informationen, Fleiß, Kommunikation, Austausch zu tun.

Lernen ohne Werte funktioniert nicht!

Wissen alleine heute nicht ausreichend ist. Das Lernen nach dem Nürnberger Trichter hat noch nie funktioniert. Wissen kann nicht eingetrichtert werden. Lernen ohne die dazugehörige Aneignung des Handelns ist Bedeutungslos. Wir Lernen um zu handeln!

„Kompetenzen ermöglichen es uns, auch dann zu handeln,
wenn wir nur unvollkommenes oder gar kein Wissen haben.“ (Erpenbeck & Sauter, 2016).

Die Grundlage für Kompetenzen, für jede Form des Lernens sind Wertungen und Motivationen. .

In der traditionellen Sichtweise sind Emotionen störend und führen meist zu suboptimalen Lösungen. Jedoch in der aktuellen Kompetenzforschung hat sich herausgestellt, dass Emotionen die Entwicklung von Kompetenzen fördern. Emotionen sollten in Verknüpfung mit organisationalen Ressourcen eine hohe Relevanz beigemessen werden. Beispielsweise kann eine positive Einstellung zur Organisation und zur Arbeit die Bereitschaft zur spontanen Teambildung begünstigen. Die Emotionen wie Humor / Empathie, Hoffnung und Authentizität haben positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kompetenzen. Jedoch können Emotionen die Entwicklung auch behindern, z. B. bei Neid oder Antipathie.

Nutzen für das Unternehmen

Gelebte Werte reduzieren die Anzahl von Regeln und Verboten. Compliance Regeln werden eingehalten und der wertschätzende Umgang mit Kollegen und Kunden ist selbstverständlich. Das erleichtert das selbstorganisierte Handeln und die Entscheidungsfindung (in offenen und unüberschaubaren, komplexen und dynamischen Situationen). Daher gibt es kein kompetentes Handeln ohne Werte.

Wir stehen vor einem neuen Zeitalter. Ob wir den Begriff VUCA-Welt heranziehen oder die kopernikanische Wende, eines steht fest – da sind sich Forscher und Experten einig –  Menschen benötigen Kompetenzen, um in diesen chaotischen Zeiten, selbstorganisiert entscheidungsfähig und handlungsfähig zu sein.

Werte leben oder in Broschüren zur Schau stellen?

Werte im Unternehmen leben

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In Unternehmen werden Werte gelebt. Ob diese auch mit den gewünschten Werten übereinstimmen ist fraglich. Erfahrungen prägen unsere Werte. Daher spiegeln die Werte eines Einzelnen auch überschneidend die Werte der Gesellschaft wieder. Es reicht nicht Werte von oben nach unten vorzugeben oder in Hochglanz-Broschüren abzudrucken. Die Hoffnung, dass die Mitarbeitenden dies leben werden, erfüllt sich nicht. Werte müssen verinnerlicht werden, durch Motivation und Emotionen und notwendigen Rahmenbedingungen. Diese Leitbilder der Unternehmen müssen sich „in Strukturen, Prozessen und Reflexionsräumen widerspiegeln und umgesetzt werden“ (Gris, 2016)

Wertemanagement – Verinnerlichung von Werten

Ziel des Wertemanagements ist die Verinnerlichung der Werte. Dies kann nicht vorgegeben werden. Werte können nicht vermittelt oder gelehrt werden.  Die Interiorisation von Werten in Form eigener Emotionen und Motivationen durch einzelne Personen, durch die einzelnen Mitarbeiter ist der Schlüsselprozess jeder Werteaneignung und damit auch jedes wirksamen Wertemanagements. Durch gemeinsame und gelebte Werte in Unternehmen und durch die Mitarbeitenden,  haben Organisationen einen erheblichen  Wettbewerbsvorteil.

Wertungen spielen auf drei Ebenen eine wichtige Rolle.

  • Die auf Organisations- und Unternehmenswerte, oft auch als Unternehmenskultur bezeichnet. Hier initiiert die Führungsebene ein Wertemanagement. Es werden Werte für das gesamte Unternehmen definiert.
  • Dann die Teamwertungen. Teams mit gemeinsamen Werten, haben eine gemeinsame Basis und arbeiten effektiver und effizienter zusammen.
  • Und die Individualwertungen. Die Individualwertungen beruhen auf persönlichem Erfahrungs- und Erlebnislernen im Prozess der Arbeit oder beispielsweise durch Job Rotation in Bezug auf Auslandseinsätze. Dadurch konnten diese Mitarbeiter eigene spannungsreiche, emotionsgeladene Erfahrungen im Umgang mit fremden Kulturen gewinnen.

Phasen der Interiorisierung

Ein jeder Mensch durchläuft bei der Verinnerlichung (Interiorisierung) von Werten mehrere Phasen. Zunächst einmal sind Menschen von vielen Werten umgeben. Im Laufe unseres Lebens haben wir einige davon für uns verinnerlich. Im Rahmen eines Wertemanagements können diese diagnostiziert werden . WERDE® ist ein Verfahren das es ermöglicht, durch gezielte Fragen die Werte einer Person zu erkennen. Weiter verbindet es diese mit den 4 Grundkompetenzen.

Zur Verinnerlichung von Werten bedarf es zwei Voraussetzungen. In einer neuen Situation in der wir eine Entscheidung treffen müssen, jedoch keine Informationen dazu und keine bereits verinnerlichten Werte haben, können wir neue Werte verinnerlichen. Wenn die getroffene Entscheidung erfolgreich war und sie uns oder andere zufrieden gestellt hat, verinnerlichen oder verbinden wir die Entscheidung mit dem Wert, dem Wissen und respektive auch den Kompetenzen neu. Unser Erfahrungsschatz wird damit erweitert und neu aufbereitet. Die neuen Erfahrungen werden wiederrum neu eingesetzt und in den Teams und dem Unternehmen kommuniziert. Es wird zu einer ansteckenden Krankheit, so dass neue Werte sich im gesamten Unternehmen ausbreiten. Und zukünftig die Werte nicht nur auf der Hochglanz-Broschüre bestaunt, sondern wirksam  im Unternehmen gelebt werden.

Wertefunktionen

Neben der Funktion der Handlungs- und Entscheidungsgrundlage und damit dem Handeln, erfüllen Werte noch weitere positive Funktionen. Durch Werte wird das Employer Branding gestärkt. Mitarbeiter fühlen sich durch gemeinsame gelebte Werte einem Unternehmen verbunden. Sie sind loyaler und erzählen gerne auch privat von ihrem Arbeitsumfeld. Werte haben einen unmittelbaren Nutzen für das Unternehmen;

„Werte bestimmen den Wert eines Unternehmens“ (Guretzky, B. von, 2006).

 

 

 

 

Quellen:

 

Erpenbeck, J. & Sauter, W. (2017): Wertungen, Werte – Das Fieldbook für ein erfolgreiches Wertemanagement. Springer, Heidelberg.

Erpenbeck, J. & Sauter, W. (2016): So werden wir lernen! Springer, Heidelberg.

Gnirs, D. (2016): Werte und Nachhaltige Entwicklung. In: Natmeßnig, C. & Schmid-Schmidsfelden (Hrsg.): Familienunternehmen. Ökonomie, Geschichte, Werte. Manz Verlag, Wien.

Guretzky, Bernhard (2006): Werte im Unternehmen.

Schreyögg & Eberl (2015): Organisationale Kompetenzen. (S. 68 f)

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